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VFB-Geschichte

Chronik

Leider ist nach 80 Jahren Fußball in Sollstedt aus der Gründungszeit wenig überliefert. Bei einem Resümee über die Fußballgeschichte ab 1923 muss die Zeit bis 1945 als lückenhafte Überlieferung rekonstruiert werden. Der „VfB Sollstedt“ (Gründername) spielte seinen Fußball seit Bestehen in der Kreisklasse mit zunächst einer Mannschaft, die Mitte der 30er Jahre um eine zweite Männermannschaft und eine Jugendmannschaft erweitert werden konnte. So ist zum Beispiel noch bekannt, dass das 1. Team des damaligen, dort schon in „VfL Sollstedt“ umbenannten, Vereins in der Saison 1936/37 mit folgenden Mannschaften in der Kreisklasse Staffel Südharz spielte:

  • SV Wacker 05 Nordhausen
  • VfB Bleicherode 
  • Turnvereinigung Salza
  • Sportfreunde Kelbra
  • SV Benneckenstein
  • Spielvereinigung Preußen 05
  • BSV Sondershausen
  • Hannovera Niedersachswerfen 

 

Die letzten Veteranen der Gründerzeit sind Ende 1990 / Anfang 2000 verstorben. Die heute ältere Generation, die noch vor und während des II. Weltkrieges in Sollstedt kickten, taten dies unter der Schirmherrschaft der Hitler-Jugend. Der Männerspielbetrieb wurde dann kurz nach Kriegsbeginn und der Jugendspielbetrieb 1944 eingestellt.

 

Wieder aktiv wurde der Verein 1949 von den gebildeten Gremien als Betriebssportgemeinschaft vorgeschrieben und nannte sich nun „SG Kali Sollstedt“. Unter schwierigen Bedingungen musste alles neu aufgebaut werden; Spielkleidung wurde aus Fahnenstoff erstellt, 9 alte Spielerdresse in den damaligen Vereinsfarben „Blau / Rot“ konnten nach eifrigen Forschen noch aufgetrieben werden und alte Straßenschuhe wurden mit Querstollen versehen . Nach Bildung der Sportvereinigung „BSG Aktivist“ im Jahre 1950 verbesserte sich die Lage hinsichtlich Spielkleidung und Schuhe wesentlich. Der erste Sektionsleiter Fußball wurde der Sportfreund Walter Schilling, der über die Jahre von 1956 – 1965 von Willi Druselmann abgelöst wurde.

 

Nach einigen Jahren in der „Bezirksklasse West Staffel 2“ spielte die 1. Mannschaft nach erfolgreichem Aufstieg von 1957 – 64/65 in der Bezirksliga und hatte zwei Aktive in Ihren Reihen die sich als Torschützenkönige über diese Jahre hervortaten. 1957 und 1958 erzielte Rolf Steinecke in 45 Spielen (36 Punktspiele) 78 Tore, in den Jahren 1959 – 65/65 Wolfgang Bergmann in 174 Spielen 135 Tore.

 

Im Spieljahr 61/62 erreichte Sollstedt in seiner Staffel den 1. Platz und spielte gegen Rudisleben um den Bezirksmeister. Nach zweimaligen 1:1 wurde das Entscheidungsspiel mit 1:5 verloren. Trotzdem war die Mannschaft für die Aufstiegsspiele in die II. DDR Liga qualifiziert, diesen verpasste man als Dritter von Vier Mannschaften. Die II. Mannschaft wurde 1964 nach Auflösung der Bezirksliga - Reservestaffel in die 2. Kreisklasse eingestuft, was einen Qualitätsverlust zur Folge hatte, der sich auch für die I. Mannschaft bemerkbar machte. Eine Folge davon war der spätere Abstieg der I. im Jahre 1966. Hinzu kam, dass die Freistellung von der Arbeit für die Spieler der I. Mannschaft zu Trainingszwecken vom Fachministerium für Erzbergbau, Kali und Hüttenwesen untersagt worden war und das Training nach der Arbeit durchgeführt werden musste. Damit war die Basis für eine kontinuierliche Trainingsarbeit genommen, es mangelte sehr an der Beteiligung.

 

Da unter diesen Umständen der Kampf um den Bezirksligaverbleib nicht zu gewährleisten war, gab Willi Druselmann seinen Posten als Sektionsleiter auf und wurde von Walter Albrecht abgelöst, der aber nach nur einem Jahr auch wieder aufgab und die Geschäfte an den schon einmal in dieser Tätigkeit beschäftigten Walter Schilling übergab. Dem gelang es, den alten Zustand wiederherzustellen und obendrein neue Spieler nach Sollstedt zu holen. So kamen im Spieljahr 67/68 insgesamt neun Spieler aus den Vereinen „Aufbau Bielen“, „Empor Salza“, „Motor West Nordhausen“, „Turbine Erfurt“ und „Vorwärts Mühlhausen“. Außerdem wurde als neuer Trainer der schon einmal für Sollstedt in den 50er Jahren tätige Walter Siegfried aus Bleicherode geholt. Durch diese personellen Verstärkungen gelang der I. Mannschaft 1969 der Wiederaufstieg in die Bezirksliga. Die nicht mehr in der I. berücksichtigten Spieler verstärkten die II. Mannschaft, wodurch nach 5 Jahren in der II. Kreisklasse 70/71 der Aufstieg in die I. Kreisklasse gelang. Wegen des Rücktritts der älteren Spieler und der Querelen durch Rudolf Facius (die rechte Hand Walter Schillings) stieg die II. Mannschaft schon 71/72 wieder in die II. Kreisklasse ab.

 

Im Jahre 1970 wurde eine Alte Herren Mannschaft gegründet, wie sie schon einmal in den 60er Jahren bestanden hatte. Da ab 1973 die notwendige Unterstützung und Motivation zur Teilnahme am Punktspielbetrieb fehlte, wurden nur noch Freundschaftsspiele durchgeführt.

 

1974 stieg die I. Mannschaft wieder aus der Bezirksliga ab, da der überwiegende Teil der 1969 geholten Spieler zu Ihren Vereinen zurückkehrten. Auch die Eigengewächse Manfred Knauft (nach Sondershausen) und Wolfgang Gumpert (nach Bleicherode) meldeten sich ab. Joachim Schenk kehrte nach Leinefelde zurück und Gerd Druselmann blieb nach seiner NVA-Zeit in Sondershausen. Des Weiteren wechselten 4 hoffnungsvolle A- Junioren Spieler, die alle schon einmal in der I. Mannschaft eingesetzt wurden, den Wohnort.

 

Dieser Aderlass und der damit verbundene Substanzverlust machte nur noch ein Spielen in der Bezirksklasse möglich. Da auch die Junioren 1977 nach 10 Jahren Bezirksklassenzugehörigkeit abgestiegen waren und die Jugendarbeit einen noch nie da gewesenen Tiefstand verzeichnete war der Verein zu Konsequenzen gezwungen. Vom neuen Vorsitzenden der „BSG“ Werner Krahmer wurden Maßnahmen von der Sektion Fußball eingefordert, die den sofortigen Stopp der Talfahrt im Verein verlangte. Walter Schilling musste seinen Sektionsleiterposten Gerhard Arndt überlassen. Ihm folgten bis zur Wende noch Peter Pfeifer, Günter Dietrich und Harry Duwe als Vorsitzende.

 

Bewährte alte Spieler fungierten jetzt als Mitglieder in der Sektionsleitung und übernahmen das Training der bestehenden Mannschaften. Es galt vor allem die Eigengewächse, die 1974 gewechselt hatten, zurückzuholen und neue Spieler aus anderen Vereinen anzuwerben, die Ihrer Arbeit im Kaliwerk nachgingen. Es wurde geschafft, dass 1977/78 sieben komplette Teams zur Verfügung standen.

 

Die I. Mannschaft schaffte es unter Übungsleiter Walter Albrecht 1977/78 Sieger in der Staffel III der Bezirksklasse zu werden und nach der erfolgreichen Qualifikation mit anderen Staffelsiegern in die Bezirksliga zurückzukehren. Dort übernahm der Trainer Horst Szylakowski aus Sömmerda die Mannschaft. Leider musste man ein Jahr später wieder in die Bezirksklasse absteigen (von 12 Unentschieden sechs mehr gewonnene Spiele hätten zum Klassenerhalt gereicht) und erneut verließen einige Spieler den Verein. Dort wurde im nächsten Spieljahr mit Müh und Not ein erneuter Abstieg verhindert, es wäre die I. Kreisklasse gewesen.

 

In der Folgezeit übernahmen ehemalige Aktive wie Heinz Zwirzy, Wolfgang Neumann, Harry Metz und Werner Kolbaske den Trainingsbetrieb.

1978/79 spielte man das letzte Jahr in der Bezirksliga und nach dem Abstieg in die Bezirksklasse setzte sich die 1. Mannschaft dort in den 80ziger Jahren unter den Trainern Horst Keuthmann, Joachim Schenk, Lothar Düben und Gerhard Watzlaff dauerhaft fest. Trotz einiger guter Platzierungen und sogar Aufstiegschancen schaffte man es nie wieder in die Bezirksliga, weil die Qualitäten fehlten.

 

Ab 1990 wurden in Thüringen die Fußballligen den Strukturen des DFB angepasst und somit z.B. die Bezirksklasse durch die Kreisliga ersetzt, in die Sollstedt als Bezirksklassenvertreter automatisch eingestuft wurde. In der 1. Kreisligasaison wurde mit dem 9. Platz das gesetzte Ziel oberer Tabellenplatz klar verfehlt, was damalige Spieler wie Uwe Lengfeld, Ulf Maahs und Jens Rupprecht (alle noch in verschiedenen Funktionen tätig) sicher bestätigen können. Als Trainer waren von 1991 bis 1995 Uwe Bruchmann und 96/97 Uwe Lengfeld (Spielertrainer) tätig.

 

1997 trennte sich die Abteilung Fußball nach verschiedenen Differenzen vom Verein „SV Aktivist Sollstedt“ und gründete unter dem Vorsitz von Gerd Lang den „VfB Friedetal Sollstedt e.V.“. Bis zur Saison 97/98 (dort übernahm im April Rolf Friedrichs das Traineramt von Uwe Lengfeld) und dem Abstieg in die 1. Kreisklasse hatte Sollstedt immer einen guten Platz in der Kreisliga belegt und keiner mit dem Rückschlag gerechnet. Allerdings stieg die 1. Mannschaft im darauffolgenden Jahr sofort wieder auf und hätte in der Saison 98/99 fast den Durchmarsch geschafft. Man musste sich als Zweiter und somit bester Aufsteiger nur Hohenstein Neustadt geschlagen geben.

 

2000/01 sollte die letzte Saison in der Kreisliga sein. Mit enttäuschenden 19 Punkten und 31:59 Toren trat Sollstedt als Tabellenletzter den Weg in die 1. Kreisklasse an. In der ersten Saison verließen nach Unstimmigkeiten in der Sommerpause 16 Spieler den Verein und gründeten den „JF Wülfingerode“, außerdem zog es im Dezember 2001 Enrico Kopf nach Bleicherode. 2002/03 beendete Rolf Friedrichs seine Trainertätigkeit und Manfred Knauft übernahm das Geschehen bis zum Saisonende. Traurige Verluste musste der Verein 2003 hinnehmen, am 11.03. verstarb das langjährige und engagierte Mitglied Dieter Steinecke und am 11.08. der Präsident Gerd Lang. Ihre Nachfolger wurden Thoralf Kox und Gerald Barann. Letzterer wurde von Manfred Knauft abgelöst.

 

Im Dezember 2003 wurde die 2. Mannschaft auf Grund fehlenden Personals aufgelöst. 2003/04 (Uwe Lengfeld hatte wieder das Traineramt übernommen) war auch in der 1. Kreisklasse Schluss, was den bitteren Abstieg in die 2. Kreisklasse und den Weg in die Bedeutungslosigkeit zur Folge hatte. Dem Abstieg vorrausgegangen und dadurch mit begünstigt war der erneute Weggang von Leistungsträgern, wie z. B. den Brüdern Dominik und Patrick Mainusch, die sich öfter als Torschützen verdient gemacht hatten und Ilhami Yasar der durch seinen Arbeitgeber gezwungenerweise nach Kraja wechseln musste.

 

Es folgten 3 Jahre in der 2. Kreisklasse mit oberen Tabellenplätzen, wobei in den ersten beiden Jahren die Plätze 5 (04/05) und 4 (05/06) heraussprangen. Doch 2006/07 sollte es endlich wieder mit dem Aufstieg klappen. Mit Windehausen und Wülfingerode (Absteiger aus der 1. Kreisklasse) waren zwei Mitfavoriten in der Staffel vertreten, dadurch war es kein einfaches Unterfangen. Windehausen wurde gleich zum Saisonbeginn mit 3:0 aus dem Friedetal verabschiedet (Rückspiel 3:3) und gegen den zweiten Aufstiegsaspiranten Wülfingerode gab es ein 1:2 im Heim – und 2:0 im Auswärtsspiel. Da sich Wülfingerode schon zur Hälfte der Saison aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hatte, wurde es ein spannender Zweikampf bis zum letzten Spieltag. An diesem musste der VFB zu Hause unter den Augen einiger Windehäuser Spieler (hatten schon vormittags gespielt) gegen den Tabellensiebten NSV II antreten. Durch ein klares 6:1 wurde der erste Platz Punktgleich aber mit dem besseren Torverhältnis verteidigt und der Aufstieg in die 1. Kreisklasse perfekt gemacht. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hatte die Offensivabteilung der VfB Elf.

 

Mark Dohle mit 24, Alexander Buss, Michael Scheffler und Michael Braun mit je 23 Toren erzielten allein 93 der 124 Sollstedter Treffer.

In der ersten Saison in der 1. Kreisklasse wurde als Aufsteiger ein guter 6. Platz erreicht mit nur 7 Punkten Rückstand zum Tabellensieger und mit Erfolg drei Spieler der A- Junioren in das Team integriert. Christian Stolze; einer der drei, wurde mit 16 Treffern Torschützenkönig.

 

Aber auch die 2. Mannschaft (hatte im Vorjahr neu gemeldet, aber außer Wertung gespielt) darf nicht unerwähnt bleiben. Mit Ihren aus Niedergebra nach Sollstedt gewechselten Spielertrainer Lutz Kallmeyer erreichten Sie einen 9. Platz und somit Ihr gestecktes Ziel einstelliger Tabellenplatz mit guten 26 Punkten.

1970 - 1971-1
1932 Eingang Friedetal
1948-1
1957